Gottesdienst für Lehrkräfte in Hildesheim

Zu einem ungewöhnlichen Gottesdiensttermin am Dienstagabend des 13. Februar 2018 waren alle Lehrkräfte der Neuapostolischen Kirche im Arbeitsgebebiet von Apostel Helge Mutschler zu einem Gottesdienst mit anschließendem Beisammensein nach Hildesheim eingeladen.

Knapp 140 Gottesdienstbesucher waren der Einladung von Apostel Helge Mutschler gefolgt und besuchten den Lehrkräftegottesdienst in Hildesheim. Der Apostel legte das Bibelwort Johannes 10, 14 dem Gottesdienst zu Grunde:

"Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen und die Meinen kennen mich."

Zu Beginn des Gottesdienstes dankte Apostel Mutschler den Lehrkräften für ihre Arbeit, die nicht immer unter ganz einfachen Bedingungen stattfindet. Nicht überall findet Unterricht in einer großen Gemeinde mit vielen Kindern statt, sondern kann nur in kleinem Kreis stattfinden. Und auch die Unterrichtsmaterialien sind nicht mehr auf dem neusten Stand. Zwar erarbeitet die Kirche zurzeit neue Materialien, aber das dauert noch etwas. Und so dankte Apostel Mutschler den Lehrkräften, dass sie trotz der nicht immer ganz einfachen Umstände, diese wichtige Arbeit an den Kindern, mit viel Liebe und in „Treue zu Christus“ (Jahresmotto 2018), ausüben und wünschte ihnen den reichen und spürbaren Segen Gottes.

Bezugnehmend auf das Bibelwort führte Apostel Mutschler aus, dass der Hirte im Orient nicht vergleichbar sei, mit Massentierhaltern. Der Hirte damaliger Zeit, hatte in den Regel nichts weiter, als seine Herde. Das war seine Existenzgrundlage.  Und so sei es kein Wunder, dass er diese Herde beschützt, gegen wilde Tiere und Feinde, dass er einem einzelnen Schaft nachgeht. Dass er sich mit seiner ganzen Kraft und Zeit und ganzem Leben einsetzt. Die Herde ist sein ganzer Reichtum. Und wenn Jesus sagt: „Ich bin der gute Hirte,“ dann sind wir seine Schafe, sein Reichtum. Auch unsere Kinder sind Teil seiner Herde, sein Eigentum.

Jesus hat den Auftrag des „Guten Hirten“ weitergegeben. Der Hirtenauftrag gilt sowohl den Amtsträgern aber besonders auch den Lehrkräften.

Das Bibelwort hat etwas mit Beziehung zu tun. Es besteht aus zwei Teilen.

 

1. „Ich kenne die Meinen ...“

Kennen hat immer etwas mit Beziehung zu tun. Wenn man Jemanden kennt, hat man in irgendeiner Form eine Beziehung zu ihm. Wenn wir eine Beziehung zu einem Menschen haben, dann heißt das:

  • Ich interessiere mich für diese Person.
  • Ich fühle mich in die Person hinein.
  • Ich kann echt sein/ authentisch sein.

Jesus kennt uns! Er fühlt mit uns! Er kennt meinen Namen. Für ihn sind wir keine graue Masse. Wie für den Mietling. Er ist der Gegensatz des Guten Hirten und vergleichbar dem Massentierhalter unserer Tage. Dem das einzelne Tier egal ist. Jesus hat persönliche Beziehung zu uns. Er hat Interesse an uns. Er fühlt sich ein in uns. Jesus ist echt! Er hat keine Maske. Er ist authentisch. Übertragen wir das eins zu eins auf unsere Hirtenaufgabe in der Arbeit mit den Kindern.

Interesse haben an den Kindern. Es soll keine Parallelwelten in der Gemeinde geben. Nicht auf der einen Seite die Gemeinde, und auf der anderen Seite die Kinder oder die Jugend. Beziehung zu den Kindern oder Jugendlichen zu haben, bedeutet sie wahrzunehmen, sich für sie zu interessieren. Die Kinder sollen Teil der Gemeinde sein. Hier in Hildesheim gibt es so ein Konzept, dass die Kinder ganz bewusst mit einbindet. Da wird z.B. das Eingangslied angesteckt oder das Bibelwort auf eine Tafel geschrieben. Am letzten Sonntag war ich in Lehrte, und nach dem Gottesdienst kam ein kleiner Junge mit einem Tablett Gläser in die Sakristei, der die Aufgabe übernommen hatte, die Wassergläser einzusammeln und zu leeren. Und diese Aufgabe hat der Junge sehr ernst genommen. Es gibt viele kleine Dinge, bei denen man Kinder einbinden kann in der Gemeinde und sie wahrgenommen werden. Auch die aufsuchende Seelsorge ist wichtig für die Beziehung zu den Kindern. Hier kommt es auf eine enge Verbindung zwischen Lehrkräften und den zuständigen Amtsträgern an.

Die Kinder sollen auch lernen, dass Gott kein strafender Gott ist. Sondern der gute und liebe Hirte.

 

2.  „… und die Meinen kennen mich.“

Kennen wir Jesus? Wie lernen wir Jemanden kenne? In dem wir Interesse an Jemanden haben. In dem wir Gemeinschaft haben. So lernt man nach und nach die Eigenschaften einer Person kennen. Kennenlernen ist ein Thema der Praxis und der Gemeinschaft. Es entwickelt sich aus Gesprächen und aus Nahe sein. Wie können unsere Kindern Jesus kennenlernen? Durch praktische Gemeinschaft mit ihm!

  • In dem wir in den Unterrichten erlebbar machen, dass Jesus auferstanden ist und lebt! Er lebt in der Gemeinde und in unserem Leben
  • In dem die Kinder spüren, dass wir selbst mit Jesus leben, Ihn erleben, Glaubenserlebnisse oder Gebetserhörungen haben, und die Kinder daran teilhaben lassen.
  • Im Gebet haben wir ganz praktische Gemeinschaft mit Christus. Lasst uns mit den Kindern beten!

Lasst uns so die Arbeit an den Kindern fortsetzen. Wir kennen die Kindern, und durch uns lernen die Kindern Jesus Christus kennen.

Auch Bischof Dirk Hiddessen nahm an dem Gottesdienst teil und wurde um einen Predigtbeitrag gebeten.

Er unterstrich den Dank des Apostels für die geleistete Arbeit an den Kindern und führte weiter aus:

Liebe will Gemeinschaft! Der gute Hirte will aus Liebe die Gemeinschaft zu den Schafen und die Schafe aus Liebe die Gemeinschaft zum guten Hirten.

Wie können Kinder auch in den Unterrichten, die meistens parallel zu den Gottesdiensten stattfinden, in die Gemeinde eingebunden werden?

  • Darüber sprechen, wenn ein Gemeindemitglied krank ist, und die Kinder davon mitbekommen haben.
  • Mit den Kindern für die betreffende Person beten
  • Vielleicht mal ein schönes Bild malen mit lieben Grüßen aus dem Unterricht
  • Vielleicht können mal Geschwister am Unterricht teilnehmen, die die Kinder gar nicht so gut kennen.

Das schafft Beziehungen zur Gemeinde. Das macht Jesus erlebbar in der Gemeinde. Beziehung zu Gott, bedeutet auch Beziehung zur Gemeinde.

Im Anschluss an den Gottesdienst gab es noch die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch bei Kaffee und Tee und einem von den Lehrkräften selbst mitgebrachtem Buffet.