„Herr, sei in uns und erfülle uns!“

Am Sonntag, den 22.12.2019, feierte die Kirchengemeinde Gifhorn das 25-jährige Bestehen ihres Gotteshauses.

Dem Lob- und Dankgottesdienst lag das Bibelwort zum 4. Advent zugrunde:

Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk  und hat uns aufgerichtet ein Horn des Heils im Hause seines Dieners David (Lukas 1, 68.69)

Im Kirchenschiff ertönt leise Orgelmusik. Wie schön ist es, diesen Moment zu genießen! Die feierliche Atmosphäre, aber ebenso die spürbare Erwartung der Festgemeinde.

Andächtig lauschen die Gottesdienstbesucher dem Lied des Männerchores:

„Gott ist gegenwärtig, lasset uns anbeten und in Ehrfurcht vor ihn treten“

Empfindest du die Gegenwart Gottes? Spürst du seine unmittelbare Nähe? Oder hörst du nur eine schöne Melodie?

Für mich hat der Gottesdienst viele Höhepunkte!  Er geht in die Tiefe. Auch die Lesung mit Klavierbegleitung „Wie hast du mich so reich beschenkt…“ berührt mein Herz. Bin ich mir immer (täglich!) dieses Reichtums bewusst? Danke ich Gott stets für die vielen Wunder in der natürlichen Schöpfung und für all seine Geschenke?  

Mit Blick auf den 25. Jahrestag der Kirche im Lehmweg stellt Bezirksältester Schwab in seinem Dienen viele Fragen in den Raum:

 „Mit welchen Gedanken und Empfindungen sind wir heute in diesen besonderen  Gottesdienst gekommen?“ Rückblickend auf den Weihegottesdienst am 18.12. 1994 steht sicherlich in einem jeden Herzen tiefe Dankbarkeit für dieses schöne Gotteshaus!

Was bedeutet für dich diese Kirche?

Ist sie ein Gebäude, das wie kein anderes das Stadtbild von Gifhorn prägt? Oder ist sie ein schönes Bauwerk, in dem viel Naturmaterial (Holz) in der Dachkonstruktion verarbeitet wurde, mit vielen bunten Fenstern und einer Glaspyramide? Oder ist die Kirche für dich ein heiliger Ort, an dem du Gott nicht nur begegnest, sondern seine Gegenwart / Nähe spürst.

Was ist für mich persönlich ein heiliger Ort? Beschränkt er sich ausschließlich auf die Kirche? Heilige Orte sind solche, die durch besondere Ereignisse dein Leben entscheidend geprägt und verändert haben.

Bezirksältester Schwab verweist auf Mose, dem Gott im brennenden Busch begegnete: „Ziehe deine Schuhe aus, denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land“. Das hat sein Leben entscheidend verändert. Elia spürte die Nähe Gottes in einem leichten Säuseln des Windes.

Jeder Ort, an dem wir Gottes Gegenwart und seine Nähe spüren (wahrnehmen),  ist heilig. Denn, wenn wir etwas Prägnantes erleben, können wir Gott wahrnehmen, aber auch uns selbst, unser Innerstes!  „Lass es doch zu, dass der heilige Ort dich findet!“

Zur Vorbereitung auf die Feier des Heiligen Abendmahls definiert Bezirksältester Schwab den Begriff „Zwischenmenschliche Beziehungen“:  Jeder sollte sich fragen:  Wer füllt den „Zwischenraum“ aus in meinen Begegnungen mit den Menschen? Ist das Gott? Jesus Christus? Nehme ich Freundlichkeit, Liebe, Güte, Barmherzigkeit wahr? Was fühle ich? Fühle ich mich wohl? Ist Versöhnung im „Zwischenraum“ spürbar? Und – was strahle ich selbst aus? Tief bewegt feiert die Gemeinde das Heilige Abendmahl!

Der prachtvoll geschmückte Altar und die musikalischen Klänge geben dem Gottesdienst einen besonders festlichen Rahmen.

In den eindrucksvoll vorgetragenen Chor- und Musikbeiträgen werden Lob, Dankbarkeit und Freude zum Ausdruck gebracht.

Bischof i.R. Rainer Knigge erinnert in seinen Ausführungen, wie es zu dem Erwerb des Grundstücks kam, als auch an besonderere Ereignisse vor dem Weihegottesdienst am 18.12.1994 sowie die gesteckten Ziele in dem neuen Gotteshaus.

Im Anschluss an den Gottesdienst bleibt man noch zum Essen, Trinken und Gedankenaustausch beisammen und entsinnt sich anhand der Bildergalerie und der Fotoalben an die Entstehung der schönen Kirche und ihre vielen Highlights.