Eine Reise durch das Barockzeitalter

In insgesamt drei Konzerten nahm das Blechbläserensemble des Bezirks Braunschweig die Zuhörer mit auf eine musikalische Reise durch das Zeitalter des Barock.

In drei Konzerten in unseren Kirchen Gifhorn (17. Juni), Salzgitter-Lebenstedt (22. Juni) und Braunschweig-West (08. Juli 2007)entführte das Blechbläserensemble des Bezirks Braunschweig die Zuhörer mit hervorragenden musikalischen Darbietungen in das Zeitalter des Barock.

Den Auftakt gab das aus 12 Mitgliedern bestehende Ensemble mit dem kraftvollen Vortrag des Stückes "Innsbruck, ich muss dich lassen" von Heinrich Isaak (vor 1450-1517).

Das Programm setzte sich fort mit einigen anspruchsvollen fünfstimmigen Balletti, einer Gattung von Tanzliedern von Giacomo Gastoldi (1556-1622). In Deutschland wurde der Balletto L'Innamorata (Die Verliebte) - 1598 mit einem geistlichen Text unterlegt - zum Choral "In dir ist Freude". Eine weitere Herausforderung an das Ensemble war das Stück "Amor vittoriso".

Den Abschluss des ersten Blockes bildete der fünfstimmige Satz einer Hugenottenmelodie von Bartholomäus Gesius (um 1560 - 1613), die unter dem Titel "Hier bin ich, Herr" Eingang in die neuapostolische Chorliedersammlung gefunden hat.

Klangschön wurde das Prélude aus Te Deum von Marc-Antoine Charpentier (1643 - 1704), die aus Eurovisionssendungen bekannte Eingangs-Melodie durch den Organisten präsentiert. Ein weiteres Orgelwerk war von Johann Ludwig Krebs (1713-1780) Trio D-dur.Das breite Klangspektrum der Orgeln wurde besonders bei dem bekanten Largo aus "Xerxes" sowie dem Choral "Nun danket alle Gott"- beide Werke von Georg Friedrich Händel (1685-1759) - hörbar.

Einen der Höhepunkte bildeten Michael Kostian (Trompeten-Solo) und Michael Beitat (Orgelbegleitung), die die Zuhörer mit dem Orgelchoral "Wachet auf ruft uns die Stimme" aus der gleichnamigen Kantate Nr. 140 von Johann Sebastian Bach begeisterten.

Die zweite Konzerthälfte war der konzertanten Bläsermusik gewidmet. Es wurden unterschiedliche Sätze von verschiedenen Komponisten, wie Suite von Paul Peuerls (1570-1625), Galliarda von Melchior Franck (1575-1659) und Allemande von Johann Hermann Schein (1586-1630) musiziert.Die musikalische Reise des Bläserensembles endete mit Werken aus dem Hoch- und Spätbarock: Choräle von Heinrich Schütz (1585-1672), Johann Rosenmüller (1620-1684) und Johann Sebastian Bach (186-1750) "Herr, deine Gnad' und Güte" wurden solistisch sauber vorgetragen. Beeindruckend und deutlich wahrnehmbar der Taktwechsel in dem Stück "Welt ade, ich bin dein müde".

Die Leitung der Konzerte oblag Olaf Klostermann, der mit Erläuterungen zu den einzelnen Musikstücken souverän durch das Programm führte und darüber hinaus selbst Bariton-Horn (Kleine Tuba) spielte. Der Organist Michael Beitat konnte jeweils durch sein akzentuiertes Spiel auf den großen Kirchenorgeln eine Kostprobe seines Könnens demonstieren.

Als Schlussakkord ertönte ein Werk von Jeremiah Clarke (um 1700): Prince of Denmark's March.

Das Bläserensemble sowie der Organist beeindruckten und überzeugten durch ihr harmonisches Zusammenspiel sowie durch ihre spürbare und vor allem nicht zu überhörende Freude am Musizieren. Dieses wurde auch von der örtlichen Presse in Gifhorn in einem Zeitungsartikel lobend festgestellt.

Anhaltender Applaus folgte jedes Mal zu Recht diesem musikalischen Hochgenuss. Als Zugaben erfreute das Ensemble die Konzertbesucher mit zwei Stücken von Johann Caspar Ferdinand Fischer (-1746) und einem Teil aus der Wassermusik von Georg Friedrich Händel.

S.S / B.S

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