Konfirmandenfreizeit 2018 in Almke

        "Lass mich glücklich sein"

"Lass mich sicher und geborgen sein"

Freizeiten spielen glücklicherweise in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Konfirmanden immer eine sehr lebendige Rolle. Man lernt einander außerhalb der Kirchenbank kennen; mit all den Facetten, die jeden Einzelnen so besonders und einzigartig werden lassen. Drei Tage verbrachten wir gemeinsam mit 21 Konfirmanden aus 11 Gemeinden, der Bezirke Braunschweig und Hildesheim. Das Seminarhaus  ist so angelegt, dass es ringsum von Licht durchflutet wird. Dieses architektonische Konzept entsprach dem wiederkehrenden Motto der Freizeit: Gottes grenzenlose Liebe! Die Energie, die alles erwärmt und hell werden lässt!

Unterrichtseinheiten, ausgewählte Filme („Die Hütte“ und „Love Has No Labels“) mit Botschaften, die auch in den noch folgenden Unterrichtssonntagen Inhalt von Diskussionen sein werden, und viel freie Zeit im Miteinander ließen die Zeit schnell vergehen. Den besonderen Abschluss eines Tages bildeten die jeweiligen Abendandachten; am ersten Tag als Meditation, am Zweiten als Taizé-Andacht.

Meditation gibt es in allen Religionen. Auch im Christentum hat sie eine lange Tradition. Ziel unserer Meditation war, die Liebe und Energie Gottes als suggerierten Lichtstrahl in uns einzulassen und als Scheinen wieder abzugeben - das gefühlte Licht auszudehnen. Ein Wechsel aus Nehmen und Geben in Balance mit unserem Atem, eine Balance aus Bitte und Dank. Ein Erspüren, dass wir – mit jedem Atemzug  –  das Licht der Welt sein können, wenn wir uns nicht als Beurteilende zwischen diesen Fluss der Liebe und unseren Nächsten stellen. „Lass mich glücklich sein“, „Lass mich sicher und geboren sein“ waren meditative Sätze für uns und unseren suggerierten Nächsten.

Die Werte des Taizé entstammen einer ursprünglich kleinen Gemeinde in Frankreich, zu der seit vielen Jahren vor allem junge Menschen aller Religionen pilgern. Diese Werte sind geprägt durch grenzenlose, internationale Vielfalt und ökumenische Toleranz - ein tagtägliches Leben in Versöhnung.  Auch hier geht es wieder um Stille, einen Text hören und dann wieder Stille - Stille und Zeit - um in sich hineinzuhören. Gemeinsames Singen, von meist kurzen, sich stets wiederholenden  Sätzen, welches einerseits etwas sehr Innerliches ist und andererseits auch etwas Verbindendes schafft. Einzeln vorgetragene Fürbitten der Kinder im Wechsel mit einfachen meditativen Wiederholungsgesängen der gesammten Gruppe erfüllten diese besondere Andacht. Die Texte der Gesänge sind bei Taizé meist den Psalmen entnommen. Durch Gesang und Stille soll eine ganz besondere Atmosphäre und Nähe zu Gott aufgebaut werden. „Laudate omnes gentes, laudate dominum - lobsingt ihr Völker alle, lobsingt und preist den Herrn“.

Der auf ungewöhnliche Weise berührende, freudig-junge Gottesdienst im Seminarhaus, zu dem auch Eltern und Grosseltern eingeladen waren, wurde vom Ältesten Schwab durchgeführt und mit dem Film „Love Has No Labels“, sozusagen als Vorfilm, eingestimmt. Liebe kennt keine Hautfarbe, kein Geschlecht oder keine Religion, das ist die Essenz des Films, ein starker Aufruf gegen Vorurteile. Das Leitwort „Der Mensch sieht was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an“ (1.Samuel 16,7) und die darauf folgende Frage „Ist hier Platz für mich“ ergänzt durch die Botschaft „Nehmt einander an, wie Jesus Christus euch angenommen hat“ (Römer 15,7), all diese Aussagen zeugen "biblisch" von der Grenzenlosigkeit der Liebe Gottes. 

Die gesamte Freizeit war von unterschiedlichen Brüdern und Schwestern ausgearbeitet, von einem Geist geleitet, von einer Botschaft bestimmt: Wir bekommen Licht und Energie von Gott, wann immer wir uns dafür öffnen. Daraus lassen sich keine verbergenden Schubladen zimmern, sondern helle Wärme für uns und den Anderen - den Nächsten, damit wir sehen.